Uwe Kaminsky: "'Keilförmig'. Das Diakonissenhaus Berlin-Teltow und die Betroffenen der Zwangssterilisation im Nationalsozialismus"
Anlass für das Buch ist der Fund einer bis dahin unbekannten Akte aus den Jahren 1929 bis 1941, auf die der beauftragte Archivar bei der Aufarbeitung des historischen Archivs des Evangelischen Diakonissenhauses Berlin Teltow Lehnin gestoßen war. Diese Akte deutete darauf hin, dass dem Diakonissenhaus im Rahmen der Jugendfürsorge anvertraute junge Frauen und Mädchen unter Mitwirkung des Hauses Opfer der nationalsozialistischen Erbgesundheitspolitik geworden sind.
Dieser Aktenfund war in mehrfacher Hinsicht sehr bedrückend. Er veränderte das Bild auf die Geschichte des Hauses, das bislang davon bestimmt war, dass es den das Haus Leitenden in der Zeit des Nationalsozialismus gelungen sei, die Einrichtungen an den Bedrohungen des NS-Staates mit diplomatischem Geschick und wachem Verstand vorbeizusteuern. Andererseits konfrontierte die Akte mit Einzelschicksalen junger Frauen und Mädchen, die dem Haus anvertraut und schutzbefohlen waren. Ihnen, denen Fürsorge und Förderung zuteilwerden sollte, ist in Wirklichkeit Schaden an Leib und Seele zugefügt worden.
Das Diakonissenhaus hat sich entschieden, dieses dunkle Kapitel in der Geschichte des Hauses gründlich aufzuarbeiten und in das kollektive Gedächtnis zu integrieren. Mit dem Historiker Dr. Uwe Kaminsky konnte ein ausgewiesener Experte gewonnen werden, der half, diesen Ausschnitt der Geschichte kennenzulernen, in den Kontext einzuordnen und zu verstehen.
Das Buch ist 2017 im Metropol Verlag erschienen und in jeder Buchhandlung, beim Online-Händler Ihres Vertrauens oder auch in der Bücherstube im Mutterhaus in Teltow zum Preis von 19 Euro erhältlich.