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Gedenken zum 50. Todestag Heinrich Grübers

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Am 29. November 2025 erinnerte die Stiftung Büro Pfarrer Grüber in einer kleinen Feierstunde an das Wirken Heinrich Grübers in der NS-Zeit – Anlass war dessen 50. Todestag. Heinrich Grüber setzte sich in der Zeit des Nationalsozialismus für tausende verfolgte Menschen ein und rettete sie vor Verfolgung durch den NS-Staat.

Der Pfarrer Heinrich Grüber verhalf zwischen 1938 und 1941 fast 2.000 Juden und anderen Verfolgten in Berlin zur Ausreise aus Deutschland. Sein Büro mit rund 35 Mitarbeitenden wurde 1938 gegründet und setzte die Arbeit fort, auch nachdem Grüber mehrfach verhaftet und am 19. Dezember 1940 ins Konzentrationslager Sachsenhausen verschleppt worden war. 1943 wurde er entlassen und setzte seine Rettungsarbeit fort. Später erhielt er die Medaille der Gerechten unter den Völkern des Staates Israel, wurde Ehrenbürger des Landes Berlin und zählt heute zu den herausragenden Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. 


"Ein Mensch, der sich für die Wahrheit und das Leben anderer einsetzt, wird immer ein Licht in der Dunkelheit bleiben." – Probst Heinrich Grüber
 

Heinrich- und Margarete-Grüber-Haus – Ein Ort der Erinnerung und des Lebens
Nach dem Krieg engagierte Heinrich Grüber sich weiter für Verfolgte. Seine Stiftung, Evangelische Hilfsstelle für ehemals Rasseverfolgte, kümmerte sich um die heimkehrenden Deportierten und die Menschen, die untergetaucht waren und wieder in die Öffentlichkeit zurückkehrten. Die Stiftung errichtete auch das Heinrich- und Margarethe-Grüber-Haus, benannt nach Heinrich und dessen Frau Margarethe Grüber:
Das Heinrich- Grüber-Haus wurde am 6. Mai 1959 in Berlin-Zehlendorf fertig gestellt. Am 3. Dezember 1965 wurde das Margarete- Grüber-Haus eingeweiht. Das Heinrich- und Margarete- Grüber-Haus, heute eine Seniorenpflegeeinrichtung, ist ein lebendiges Zeugnis des Engagements und der Werte Heinrich Grübers und seiner Frau Margarethe. Die Einrichtung hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen in Not zu unterstützen, insbesondere solche, die das Schicksal der Verfolgung und Deportation erlitten haben.
Das Haus wird heute unter der Trägerschaft des Diakonissenhauses Teltow geführt und setzt das Erbe Heinrich Grübers fort. Hier finden regelmäßige Veranstaltungen und Treffen statt, die mit hohem Engagement organisiert werden. Auch die Nachkommen Grübers, wie sein Enkel Michael Grüber, Urenkel Roland Grüber und Ururenkel Theodor Grüber sind weiterhin in der Hilfsarbeit aktiv.
Im Eingangsbereich des Hauses erinnert eine große Büste an Heinrich Grüber und sein Lebenswerk. Denksteine in Berlin erinnern zudem an die Verfolgten und seine Mitarbeiter, die durch das Hitler-Regime ermordet wurden.


Ein Vermächtnis der Hoffnung und des Mutes
Probst Heinrich Grüber war nicht nur ein Theologe, sondern auch ein mutiger Widerstandskämpfer, der sein Leben riskiert hat, um das Leben anderer zu retten. Sein Vermächtnis lebt nicht nur in den Erinnerungen an ihn, sondern auch in den Werten, die heute im Heinrich- und Margarete- Grüber-Haus weitergegeben werden: Menschlichkeit, Gerechtigkeit und die Verantwortung, für andere einzutreten.
In einer Welt, die noch immer von Ungerechtigkeit und Konflikten geprägt ist, zeigt uns das Beispiel von Heinrich Grüber, wie ein einzelner Mensch durch Zivilcourage und Überzeugung Großes bewirken kann. Auch heute ist das Haus ein Ort der Zuflucht, an dem den Bewohnern Würde und Geborgenheit geboten wird – im Sinne von Heinrich Grüber, der Zeit seines Lebens für die Gerechtigkeit und das Wohl der anderen kämpfte.
 

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v.l.n.r.: Michael Grüber, 1. Vorsitzender der Stiftung Büro Pfarrer Grüber, Anja Geserick, Einrichtungsleiterin der Grüberhäuser, Bernd Christian Schneck, stellv. Vorsitzender der Stiftung