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"Der Umzug hat auch das Gemeinschaftsgefühl unter den Bewohnern gestärkt"

Die Altenpflegeeinrichtung Haus Horeb musste renoviert werden. Jetzt sind Bewohnerinnen und Mitarbeiterinnen zurück in ihrer Teltower Heimat. Das wurde mit einer schönen Kaffeetafel gefeiert. Einrichtungsleiter Alexander Pillau erzählt vom Umzug und den sieben Monaten im Ausweichquartier.

Herr Pillau, welche Bauarbeiten wurden in Haus Horeb durchgeführt?

Das Erdgeschoss musste renoviert werden; neuer Estrich, neue Böden. Im Zuge dessen wurden alle 14 Zimmer und das gesamte Erdgeschoss neu tapeziert. Die Flure und Vorflure zu den Zimmern wurden neu gestrichen.

Das heißt, dass ein großer Umzug nötig war?

Das stimmt. Wir haben beraten, wohin die Bewohner für die Bauzeit ziehen könnten, zum Beispiel in eine andere Altenpflegeeinrichtung, die zu uns gehört. Aber keine hätte alle unsere Bewohner gemeinsam aufnehmen können, dafür fehlte der Platz. Aber dann kam der warme Sommerregen, heißt: ein Angebot des Unternehmensbereichs Gesundheit.

Welches?

Wir konnten, nachdem die neue Rettungsstelle im Krankenhaus Ludwigsfelde im Sommer 2020 eröffnet wurde, unseren Bewohnern anbieten, geschlossen in den stillgelegten Altbau umzuziehen. Das sagte allen zu. Und nach kurzen, aber effektiven Renovierungs- und Umbauarbeiten in Ludwigsfelde - aus ehemaligen Doppelzimmern wurden große, schöne Einzelzimmer mit Waschbecken - fand der Umzug statt.

Was bedeutete der Umzug für die Bewohner?

Dass wir als komplette Einheit umgezogen sind, war ein großer Pluspunkt. Es hat der eventuellen Desorientierung der älteren Menschen entgegengewirkt und auch das Gemeinschaftsgefühl gestärkt. In der neuen Ludwigsfelder Umgebung musste man sich erst einmal zurechtfinden, und die neue Situation hat dazu geführt, dass sich die Bewohner viel öfter und regelmäßiger als früher gegenseitig in den Zimmern besucht haben.

Das klingt toll! Und gab es auch Herausforderungen?

Nicht so gut war, dass die Bewohner nicht mehr im EG, sondern im ersten Stock wohnten und immer den Aufzug nutzen mussten, das war umständlicher. Und in den Zimmern waren die Fenster zu hoch, sie konnten nicht das Geschehen draußen auf der Straße verfolgen, sondern quasi nur in den Himmel blicken. Aber das Positive überwog! Alle haben den Sommer auf der Klinik-Terrasse genossen - und das gute Essen! Danke noch mal an Herrn Wortfeld, den Küchenchef in Ludwigsfelde!

Wie haben die Mitarbeitenden von Haus Horeb die Zeit in Ludwigsfelde wahrgenommen?

Für sie war es schon herausfordernd: Sie mussten zwei Standorte gleichzeitig betreuen, denn Horeb war ja nicht komplett geschlossen, ein Teil blieb geöffnet. Plötzlich wurde Pendeln notwendig, und jeder Teltower weiß, wie umständlich es mit den Öffentlichen bis nach Ludwigsfelde ist. Aber: es war auch eine ungewohnte neue Freiheit. Die Mitarbeiter konnten ohne den Einrichtungleiter eigene Prioritäten setzen. Wir haben uns natürlich regelmäßig besprochen, aber meine Kolleginnen und Kollegen haben weitgehend selbstständig entschieden und gearbeitet. Das war eine ungekannte Freiheit, die man genossen hat - und die verdient war. Alle haben einen super Job geleistet! Und nun freuen wir uns, wieder in Teltow zu sein.

Danke für die Infos, Herr Pillau!

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