Dickdarm- und Mastdarmkrebs, gemeinhin als Darmkrebs bezeichnet, gehören zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen bei Männern und Frauen. Jährlich erkranken in Deutschland ca. 58 000 Menschen an Darmkrebs, 26 000 Menschen versterben daran pro Jahr.
Durch eine flächendeckend eingeführte Vorsorgeuntersuchung (Coloskopie) können diese Krebserkrankungen häufig rechtzeitig erkannt werden und es besteht eine gute Chance auf Heilung. Die hierbei angewandten chirurgischen, medikamentösen und strahlentherapeutischen Verfahren haben sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt. Nur durch eine enge und gut abgestimmte Zusammenarbeit von Spezialistinnen und Spezialisten verschiedener Fachrichtungen kann jedem Patienten und jeder Patientin eine individuelle und optimierte Behandlung zugutekommen.
Gesicherte Qualität für eine bestmögliche Behandlung
Die Gründung des Darmzentrums DIAKO Halle am Diakoniekrankenhaus erfolgte 2008. Die enge Vernetzung der Fachabteilungen unseres Krankenhauses mit spezialisierten niedergelassenen Gastroenterologen und Strahlentherapeuten (siehe auch Hauptbehandlungspartner) sowie mit weiteren internen und externen Kooperationspartnern führte zu einer enormen Bündelung an Untersuchungs- und Behandlungserfahrungen. Die Zertifizierung durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) ist zugleich Auszeichnung für uns und Behandlungsempfehlung für betroffene Patientinnen und Patienten. Das Darmzentrum DIAKO Halle ist damit eine qualitätsgesicherte Plattform für Darmkrebserkrankte, die hier nach modernsten, qualitätsgesicherten Vorgehensweisen untersucht und behandelt werden. Durch die Expertise unserer Spezialistinnen und Spezialisten, die Anwendung interdisziplinärer Behandlungskonzepte und die optimale Zusammenarbeit im Zentrum garantieren wir die bestmögliche Betreuung von Patientinnen und Patienten mit Darmkrebs.
Die hohen qualitativen und fachlichen Ansprüche unseres Darmzentrums werden jährlich durch unabhängige Institute überprüft. Auch im Herbst 2024 wurde es wieder erfolgreich durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert.
Fortbildungsveranstaltungen und Qualitätszirkel im Rahmen des Darmzentrums sind verpflichtende und darüber hinaus frei zugängliche Veranstaltungen, die ein permanent hohes, fachliches Niveau in der Darmkrebstherapie garantieren.
Das Darmzentrum DIAKO Halle beteiligt sich außerdem an der 2015 ins Leben gerufenen Ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (kurz ASV) gastrointestinaler Tumoren und Tumoren der Bauchhöhle. Dabei handelt es sich um ein spezielles Angebot für Patientinnen und Patienten mit bestimmten seltenen oder sehr komplexen Krankheiten. Das Ziel der ASV ist es, eine optimale Versorgungsleistung unter Einbezug zahlreicher Spezialistinnen und Spezialisten verschiedener Fachgebiete zu ermöglichen. Dazu arbeiten in unserem Team über 50 verschiedene Ärztinnen und Ärzte, Vertragspartner und Fachpraxenb interdisziplinär zusammen, um die medizinische Versorgung der Erkrankten gemeinsam und koordiniert zu übernehmen. Weitere Informationen zur ASV erhalten Sie auf dem Merkblatt für Patientinnen und Patienten.
- Leistungsspektrum
Das Darmzentrum Diako Halle arbeitet interdisziplinär. Alle Kliniken und Fachabteilungen des Diakoniekrankenhauses, sowie assoziierte Schwerpunktpraxen und niedergelassene Fachärzte und Fachärztinnen werden in die Diagnostik und Therapie einbezogen. So gewährleisten wir das höchstmögliche Niveau jeder Behandlung auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Erkenntnisse und aktuell gültiger Leitlinien der wissenschaftlichen Fachgesellschaften. Es werden sämtliche modernen Diagnostik- und Therapieverfahren zur Behandlung des Dickdarm- und Enddarmkrebses angeboten.
Diese umfassen:- alle modernen minimal-invasiven und konventionellen Operationsmethoden
- Behandlung von Leber- und Lungenmetastasen, chirurgisch und nicht operativ (Radiofrequenzablation)
- alle modernen Methoden der Chemo-, Antikörper- und Strahlentherapie
- alle modernen Methoden in der Therapie von Enddarm-Funktionsstörungen (Obstipation/Inkontinenz)
- endoskopische Ultraschalluntersuchung des Mastdarmes (Endosonographie)
- alle modernen, diagnostischen Methoden mit Ultraschall, Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT) und nuklearmedizinischen Zusatzuntersuchungen
- Dickdarmspiegelung (Coloskopie), gegebenenfalls Polypenentfernung, auch als EFTR (Vollwandresektion)
- Enddarmspiegelung (Prokto-/Rektoskopie), gegebenenfalls mit Polypenentfernung, auch als EFTR (Vollwandresektion)
- endoskopische Argonplasma-Behandlung, Stentimplantation
- spezialisierte immunhistologische und molekularpathologische Verfahren bei Darmkrebs
- molekulargenetische Testungen und genetische Beratung
- molekulares Tumorboard
- Hauptbehandlungspartner
Viszeralchirurgie
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Ansprechpartner: Chefarzt Prof. Dr. med. Jörg KleeffGastroenterologie
Klinik für Innere Medizin
Ansprechpartner: Chefarzt Dr. med. Georg H. HübnerStrahlentherapie
MVZ Strahlentherapiezentrum
Ansprechpartner: Dr. med. Christoph HeiderGastroenterologische Onkologie
Gastroenterologisch-onkologische Praxisklinik im Händelhauskarree
Ansprechpartner: Dr. med. Rüdiger BehrensGemeinschaftspraxis und Tagesklinik (Innere Medizin/ Hämatologie/ Onkologie/ Gastroenterologie)
Ansprechpartnerin: Dr. med. Stefanie Frank-GleichPathologie
amedes MVZ für Pathologie und Zytodiagnostik in Halle GmbH
Ansprechpartner: Frau HegeRadiologie
Radiologisches Zentrum
Ansprechpartnerin: Chefarzt Friedrich Christian Franke
- Weitere Kooperationspartner
Psychoonkologie
Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Psychosoziale Tagesklinik
Chefarzt Dr. med. Thilo HoffmannSozialer Dienst
Sozialer Dienst des Diakoniekrankenhauses
Leitung: Annett OrantekStomatherapie
GHD GesundHeits GmbH Deutschland
Region Licare
Annette MeineckeErnährungsberatung
Diakoniewerk Halle Service GmbH
Stefan Rückmann
Leiterin Mandy MünchmeyerPhysiotherapie
Therapiezentrum Physiotherapie
Bodo HerrmannGenetik
Institut für Humangenetik und Medizinische Biologie
der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Prof. Dr. Katrin HoffmannSchmerztherapie und Palliativmedizin
Klinik für Anästhesie, Intensiv- und Palliativmedizin
Dr. med. Birgit SchenkSelbsthilfegruppen
Deutsche ILCO e.V
Matthias WürdischSeelsorge
Krankenhausseelsorge im Diakoniekrankenhaus
Simone Kluge
- Weiterbildungsangebote
Fort- und Weiterbildungen dienen dem Erhalt und der Aktualisierung einer dauerhaft hohen fachlichen Qualifikation und sind damit selbstverpflichtend für jeden unserer Ärzte und Ärztinnen.
In den mittwochs ab 7:15 Uhr stattfindenden Tumorkonferenzen werden interdisziplinär die einzelnen Fälle durch Kolleginnen und Kollegen der Fachgebiete Chirurgie, Gastroenterologie, Onkologie, Palliativmedizin, Pathologie, Radiologie und Strahlentherapie besprochein und die Therapiep geplant. Für externe Kolleginnen und Kollegen besteht die Möglichkeit direkt daran teilzunehmen oder per Anmeldung (Tel.: 0345 778 6344) Patientinnen und Patienten mit gastrointestinalen Tumoren vorzustellen.
In den Morbiditäts-und Mortalitätskonferenzen werden Behandlungskomplikationen und Sterblichkeiten ausgewertet und einer Vergleichsanalyse unterzogen. Wir halten dies für ein wichtiges Instrument in einem erfolgreichen Qualitätsmanagement.
Die Qualitätszirkel des Darmzentrums theamtisieren spezielle, das Zentrum betreffende Fragen sowie aktuelle Themen zur Behandlung von Darmtumoren. Die Referierenden sind Mitglieder des Darmzentrums DIAKO.
In den Viszeralmedizinischen Kolloquien wird mit Übersichtsreferate zu ausgewählten Themen aus dem Bereich der Gastroenterologie, Onkologie, Strahlentherapie, Pathologie und Viszeralchirurgie Expertise vermittelt. Die Veranstaltungen stehen auch dem pflegerischem Personal offen und sind in der Regel eintrittsfrei.
Für alle Veranstaltungen werden durch uns Fortbildungspunkten bei der Ärztekammer Sachsen-Anhalt beantragt.
- Wissenschaftliche Studien
Studienname
BNT000-001Titel
Epidemiologische Studie zur Bestimmung der Prävalenz von ctDNA-Positivität bei Teilnehmern mit CRC im Stadium II (hohes Risiko) oder Stadium III nach Operation mit kurativer (R0) Absicht und anschließender adjuvanter Chemotherapie mit Überwachung von ctDNA während der klinischen Nachsorge.Kurzbeschreibung
Kolorektaler Krebs ist eine der häufigsten Krebsarten. Die Untersuchung von Blut auf zirkulierende Tumor DNA (ctDNA) kann hierbei helfen Risikogruppen zu identifizieren. Im Rahmen dieser epidemiologischen Forschungsstudie wird das Augenmerk gezielt auf ctDNA nach der Resektion eines kolorektalen Karzinoms im Stadium II (hohes Risiko), sowie kolorektalem Karzinom im Stadium III gelegt. Dabei wird der ctDNA-Status im Blut nach der Operation aber vor der Chemotherapie bestimmt. Wird ctDNA festgestellt, kann dies ein Indikator für ein hohes Rückfallrisiko sein. Im Rahmen dieser Studie wird der ctDNA-Status über einen längeren Zeitraum hinweg beobachtet. Neben der geplanten Standardtherapie wird keine Studienmedikation verabreicht. Bei vorhandener ctDNA nach der Resektion besteht jedoch die Möglichkeit in die interventionelle Studie BNT122-01 (Medikation RO7198457) zu wechseln.- Weitere Informationen
Studienverantwortung
SPONSOR: BioNTech SE
STUDIENLEITER: Prof. Dr. med. Jörg Trojan
EMAIL: trojan@em.uni-frankfurt.deINSTITUT \ EINRICHTUNG: Klinikum der Johann Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main
ADRESSE:
Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt am MainPatientengruppe / Erkrankung
TUMORART: Kolon; Rektum
GESCHLECHT: Beliebig
STADIUM: II - III
ALTER: 18 – 100Rekrutierung
07.2021 - 03.2025Studiendesign
HAUPTZIEL: Nicht definiert / andere
KONTROLLARM: Unkontrolliert;
RANDOMISIERUNG: Nicht definiert / andere
VERBLINDUNG: Offen
ZEITPERSPEKTIVE: Vorausschauend / Prospektiv
MULTIZENTRISCH: Multizentrisch (international)
GESUNDE VOLONTÄRE: Nein
MAX. PATIENTENANZAHL: 200Link
Zur Webseite
Studienname
BNT122-01Titel
Eine multizentrische, offene, randomisierte, kontrollierte Phase-II-Studie zum Vergleich der Wirksamkeit von RO7198457 mit beobachtendem Abwarten bei resezierten Darmkrebspatienten im Stadium II (hohes Risiko) und Stadium III, die nach der Resektion ctDNA-positiv sind.Kurzbeschreibung
Hierbei handelt es sich um eine offene, randomisierte Phase-II-Studie mit mehreren Standorten zum Vergleich der Wirksamkeit von RO7198457 im Vergleich zu wachsamem Abwarten bei Patienten mit zirkulierendem Tumor-DNA (ctDNA)-positivem, chirurgisch reseziertem Rektumkarzinom im Stadium II/III oder Stadium II ( hohes Risiko)/Darmkrebs im Stadium III.- Weitere Informationen
Studienverantwortung
SPONSOR: BioNTech SE
STUDIENLEITER: PD Dr. Wirth Thomas
EMAIL: Wirth.Thomas@mh-hannover.deINSTITUT \ EINRICHTUNG: Medizinische Hochschule Hannover / Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie
Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 HannoverStudienzweck
STUDIENTYP: Interventionell
ZWECK: Behandlung / Therapie
PHASE: Phase 2
INTERVENTION: Medikamentös
Adjuvant \ neo-adjuvant: Adjuvant
Therapielinie palliativ: Nicht relevantPatientengruppe / Erkrankung
TUMORART: Kolon; Rektum;
GESCHLECHT: Beliebig
STADIUM: II - III
ALTER: 18 - 99Rekrutierung
07.2021 - 02.2026Studiendesign
HAUPTZIEL: Wirksamkeit / Effizienz
KONTROLLARM: Kontrollgruppe keine Therapie;
RANDOMISIERUNG: Randomisiert
VERBLINDUNG: Offen
ZEITPERSPEKTIVE: Vorausschauend / Prospektiv
MULTIZENTRISCH: Multizentrisch (international)
GESUNDE VOLONTÄRE: Nein
MAX. PATIENTENANZAHL: 229

Leiter
Facharzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Zusatzbezeichnung Spezielle Viszeralchirurgie

Stellvertretender Leiter
Facharzt für Viszeralchirurgie, Zusatzbezeichnungen Spezielle Viszeralchirurgie, Proktologie und Notfallmedizin

Koordinatorin
Fachärztin für Viszeralchirurgie, Zusatzbezeichnungen Spezielle Viszeralchirurgie und Proktologie

