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Krebs in der Geriatrie - ein Interview mit Beata Niewiadomska

Schätzungsweise 4 Millionen Menschen in Deutschland leben aktuell mit der Diagnose Krebs. Laut Angaben des Robert-Koch-Instituts erkranken jährlich rund 510.000 Menschen neu. Zum heutigen Weltkrebstag am 4. Februar beantwortet Beata Niewiadomska, Chefärztin unserer Klinik für Geriatrie im Lutherstift, einige Fragen zum Thema Krebs in der Geriatrie.

Welches sind die häufigsten Krebserkrankungen Ihrer geriatrischen Patientinnen und Patienten?

Mit 32 Prozent sind Tumore der Verdauungsorgane die häufigste Diagnose. Aber auch Tumore der Atmungsorgane und der Geschlechts- und Harnorgane sind häufige Erkrankungen, denen wir im Rahmen der Behandlung unserer geriatrischen Patienten begegnen.  

Welche Herausforderung bedeutet das für die geriatrische Behandlung?

Unsere älteren Patientinnen und Patienten haben zusätzlich zu ihrer Krebserkrankung auch andere alterstypische Erkrankungen wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Knochen- und Gelenkerkrankungen. Das bedeutet, dass die geriatrische Behandlung auf die Krebstherapie abgestimmt werden muss. Dazu gehört unter anderem eine optimale Schmerztherapie, die qualifizierte Wundtherapie und Ernährungsberatung und die symptomatische Behandlung von Nebenwirkungen der Chemotherapie. Viele unserer Patienten haben bereits einen längeren Krankenhausaufenthalt hinter sich. Bei ihnen ist das Leistungsvermögen eingeschränkt, das heißt wir müssen gemeinsam mit unserem Team die Therapien behutsam planen.

Was kann ich vorbeugend tun, um das Risiko einer Krebserkrankung zu senken?

Studien zufolge könnten bis zu 40 Prozent der Krebserkrankungen durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden. Vor allem der Verzicht auf das Rauchen, eine gesunde Ernährung und der bewusste Umgang mit Alkohol sind ein wichtiger Beitrag. Vor allem aber die Teilnahme an der Krebsfrüherkennung kann das Risiko minimieren, dass ein Tumor unentdeckt wächst. Denn es gilt: Je früher eine Krebserkrankung erkannt wird, um so günstiger ist die Prognose.

Frau Niewiadomska, herzlichen Dank für das Gespräch.

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