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Die Grüberhäuser


Die Entstehung des Hauses geht auf das Engagement von Heinrich Grüber (1891-1975) und seiner Frau Margarete (1899-1986) zurück, die unter der NS-Herrschaft fast 2.000 Menschen jüdischen Glaubens und anderen Verfolgten die Flucht aus Deutschland ermöglicht hatten. Ende der fünfziger Jahre von Grübers Stiftung „Evangelische Hilfestelle für ehemals Rasseverfolgte“ erbaut, wurde es 2006 vom Diakonissenhaus übernommen, das sich verpflichtet hat, die Einrichtung im Sinne Grübers weiterzuführen.

In attraktiver Umgebung in Berlin-Zehlendorf gelegen bietet das Heinrich- und Margarete-Grüber-Haus nach einer umfassenden Sanierung heute 70 älteren Menschen ein behagliches Zuhause. Für sie stehen 70 Einzelzimmer zur Verfügung, die sich auf drei Wohnbereiche verteilen. Zu jedem Zimmer gehört ein Bad mit behindertengerechter Toilette, ein Waschbecken und meist auch eine Dusche, die meisten Zimmer haben einen Balkon oder eine Terrasse. Zur Grundausstattung gehören ein Kleiderschrank und ein Pflegebett mit Nachttisch sowie ein Fernseh- und Telefonanschluss. Durch eigene Möbel, Bilder oder liebgewonnene Erinnerungsstücke wird das Zimmer zur Heimat. Kleintierhaltung ist nach Absprache mit der Einrichtungsleitung möglich.

Die Aufenthaltsräume der Wohnbereiche sind zentral gelegen. Hier finden gemeinsame Mahlzeiten, Aktivitäten oder einfach gemütliches Beisammensein statt. An das schöne Foyer grenzen ein Therapie- und ein großer Andachtsraum, der neben regelmäßigen Andachten auch für Veranstaltungen und Feste genutzt wird. Das Grüber-Haus ist umgeben von einem gepflegten Garten mit einem kleinen Teich. Parkanlagen in unmittelbarer Nähe laden zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Die Kirche „Zur Heimat“ ist nur wenige Schritte entfernt, so dass eine Teilhabe am Gemeindeleben möglich ist.

Aufnahme finden Senioren, die einen Pflegegrad nach SGB XI erreicht haben.

Weitere Informationen

Pflege und Betreuung orientieren sich im Grüber-Haus an der Ganzheitlichkeit des Menschen: Es gilt, seine Erfahrungen, Gewohnheiten, Wünsche und Bedürfnisse zu berücksichtigen. Ziel ist der Erhalt von Selbst- und Mitbestimmung, Wertschätzung und Akzeptanz.

Der Erhalt oder die Wiederherstellung von Lebensqualität für alle Bewohnerinnen und Bewohner sind die Grundlage für die Arbeit des Teams im Grüber-Haus. Jeder Bewohnerin und jedem Bewohner sind zwei Mitarbeitende dauerhaft zugeordnet – sie sind erste Ansprechpartner für alle Angelegenheiten. Die ärztliche Versorgung ist durch haus- und fachärztliche Visiten sichergestellt. 

Ein strukturierter Tagesablauf bietet Raum für eigene Gestaltung, stets unter Berücksichtigung der Bedürfnisse und Fähigkeiten der Bewohnerinnen und Bewohner. Die Essenszeiten richten sich flexibel nach den individuellen Bedürfnissen. Zu den regelmäßigen Betreuungsangeboten gehören:

  • Musiktherapie
  • Bewegungsübungen mit Musik
  • Kreatives Gestalten
  • Gedächtnistraining
  • Spiele und Gesprächsimpulse
  • Sinnes- und Wahrnehmungsübungen
  • Andacht mit dem Pfarrer
  • Begegnungen mit Kinder- und Jugendgruppen
  • Zu den Service-Angeboten des Grüber-Hauses gehören auch Friseur und Fußpflege sowie Ergo- und Physiotherapie. Besonders hervorzuheben ist die palliativpflegerische Versorgung und Sterbebegleitung in unserem Hause. Im Rahmen dieser konzeptionellen Grundlage engagiert sich auch der ambulante Hospizdienst.

Es liegt in unserem Bestreben, die Angebote für unsere Bewohnerinnen und Bewohner ständig zu erweitern. Der gute Kontakt zur Schweizerhofschule hat die regelmäßige Begegnung mit Jugendlichen der dritten bis sechsten Klasse ermöglicht. Die Schüler besuchen unsere Einrichtung ein- bis zweimal monatlich im Rahmen des Religionsunterrichtes. Die Treffen sind immer gut vorbereitet und ermöglichen auch die Einzelbegegnung im Anschluss an den Gruppenprozess.
Wir sind stets offen und dankbar für Angebote und Anregungen, die den Alltag unserer Bewohner noch abwechslungsreicher machen könnten.

Für weitere Informationen stehen wir gern nach einer Terminabsprache zur Verfügung, ebenso wie für eine Führung durch unser Haus.

Beratung

Neben regelmäßigen Sprechstunden für Angehörige bietet das Grüber-Haus Unterstützung bei der Antragstellung und im Umgang mit Ämtern an. Bis heute hat auch die „Evangelische Hilfsstelle für ehemals Rasseverfolgte“ ihr Büro im Grüber-Haus; die Mitarbeiterin Frau Becker berät, begleitet und unterstützt Menschen aus diesem Personenkreis.

Wiederkehrende Angebote aus dem Jahreskreis

Monatliche Feste und Ausflüge sowie auf die Jahreszeiten und Feiertage abgestimmte Veranstaltungen strukturieren das Jahr im Grüber-Haus und sorgen für anregende Abwechslung. 

Anbindung

Zur Berliner Innenstadt besteht durch Bus und S-Bahn eine gute Verkehrsanbindung. Die Bushaltestelle liegt direkt vor der Tür des Grüber-Hauses. Das Einkaufszentrum in Zehlendorf-Mitte mit vielen Geschäften, Banken und Restaurants ist gut und schnell erreichbar.

Kosten

Hier können Sie eine Übersicht über die Kosten herunterladen.

Geschichte

Pfarrer Heinrich Grüber (1891–1975) lieferte zusammen mit seiner Frau Margarete (1899–1986) und einem Helferkreis ein Beispiel dafür, dass zutiefst christlich motiviertes Engagement für die sogenannten „rassisch“ Verfolgten unter nationalsozialistischer Herrschaft möglich war. Seit 1938 nahm sich das „Büro Pfarrer Grüber“ Menschen jüdischen Glaubens und Menschen christlichen Glaubens mit jüdischen Vorfahren an und leistete ihnen geistlichen Beistand, fand für sie Verdienstmöglichkeiten oder verhalf ihnen zur Auswanderung aus Deutschland. Da Heinrich Grüber aus Stolberg bei Aachen stammte, sprach er fließend niederländisch und war neben seinem Pfarramt in Berlin- Kaulsdorf Prediger der niederländischen Gemeinde. Dadurch hatte er viele Auslandskontakte, die er bei seinen Hilfsaktionen nutzte und die auch die nötige materielle Grundlage für sein Engagement boten.

Anfangs wirkten Grüber und sein Helferkreis durchaus noch mit Billigung der Gestapo und anderer NS-Organisationen. Insbesondere die Hilfe zur Emigration kam deren Ziel entgegen, Deutschland so schnell wie möglich „judenfrei“ zu machen. Erst mit dem Kriegsbeginn und der Weigerung vieler Staaten, noch Auswanderer aufzunehmen, wurde das Büro Grüber und das dazugehörige Netz weiterer Hilfsstellen von der Gestapo geschlossen. Viele der Helfer starben in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten.

Als Heinrich Grüber nach Ende des Weltkrieges selbst aus dem Konzentrationslager zurück nach Hause kam, nahm er sein Engagement für die Gemeinschaft sofort wieder auf. Er wurde Mitglied des ersten Berliner Magistrats, später bevollmächtigter Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland bei der Regierung der DDR. Als dort die „Gruppe Ulbricht“ aber allmählich alle Positionen besetzte, verlor Grüber an Einfluss und durfte nach dem Mauerbau 1961 schließlich nicht mehr in die DDR einreisen.

Dafür engagierten sich Heinrich und Margarete Grüber im Westen Berlins und auf vielen Reisen weiter im diakonischen Sinne. So setzten sie sich auch für ehemalige Verfolgte ein, die nach dem Weltkrieg zurück nach Berlin kamen. Dafür gründete Grüber mit anderen zusammen die Stiftung „Evangelische Hilfsstelle für ehemals Rasseverfolgte“.

Bald zeigte sich, dass viele der älteren Verfolgten keinesfalls ihren Lebensabend zusammen mit ihren früheren Verfolgern oder gar Peinigern verbringen wollten. Vor diesem Hintergrund entstand das erste Altersheim an der Waltraudstraße in Zehlendorf, später in der Riemeisterstraße und schließlich in dem heutigen Komplex am Teltower Damm. Nicht nur ehemalige Berlinerinnen und Berliner suchten hier eine neue Heimat, sondern auch ehemals Verfolgte aus anderen Teilen Deutschlands und Menschen, die sich in andere Länder gerettet hatten. Auch wenn die Zahl der Verfolgten im Laufe der Jahrzehnte abnahm und zunehmend andere ältere Menschen aus dem Bezirk Zehlendorf und Umgebung aufgenommen wurden, ist das Haus bis heute dem Vermächtnis Heinrich Grübers gewidmet.

Kooperation mit der Schweizerhof Grundschule

Seit vielen Jahren sind wir in einem dauerhaften und zuverlässigen Generationenprojekt mit den Schülerinnen und Schülern der Schweizerhof Grundschule verbunden.

Frau von Essen organisiert und begleitet die Schulklassen für die Besuche bei uns in steter Regelmäßigkeit. Immer sind die Begegnungen sehr schön vorbereitet: Es werden kleine Theaterstücke aufgeführt, es wird gemeinsam gebastelt, im Kreis werden Geschichten erzählt und immer singen wir gemeinsam.

Die Schülerinnen und Schüler haben zu zweit und zu dritt einzelne Bewohnerinnen und Bewohner besucht und ihnen vorgelesen, über die Vergangenheit gesprochen, sich gegenseitig Geschichten erzählt. So sind sie sich ein gutes Stück nähergekommen. Über mehrere Besuche wurden immer wieder dieselben Kontakte gepflegt, daraus sind richtige Freundschaften entstanden.

Während der Pandemie waren die Schülerinnen und Schüler besorgt, wie es unseren Bewohnerinnen und Bewohnern wohl gehe: Sie hatten selbst erfahren, wie es ist, wenn man die Freunde nicht mehr treffen kann, nicht mehr gemeinsam spielen und sich austauschen kann, und deshalb noch besser verstanden, wie es wohl um uns steht; wie allein mancher Mensch sein kann und vielleicht auch ohne Ideen, wie die Zeit gefüllt und der Tag verbracht werden kann.

Im Rahmen einer Kooperation innerhalb der Schule der Fächer Deutsch, Kunst und Religion entstanden viele kleine Kunstwerke, die unseren Bewohnern zu Gute gekommen und auch jetzt noch zu bewundern sind. Frau von Essen kam bei uns vorbei und brachte die Grüße und Geschenke mit. Sie erzählte allen, wie es zu dieser tollen Überraschung kommen konnte.

Auch viele persönliche Briefe erreichten unsere Bewohnerinnen und Bewohner. Bei der Übergabe der Geschenke war so manch einer zu Tränen gerührt, oder es wurde herzlich gelacht.

Wir danken von Herzen, dass all dies möglich ist und es zeigt sich wieder und wieder: „Alles Wirkliche im Leben ist Begegnung.“ (Martin Buber)

Ehrenamtliche im Heinrich- und Margarete-Grüber-Haus

Eine Einrichtung ohne die Mitarbeit von Ehrenamtlichen ist wie ein Sommer ohne Sonne.

Ein Leben in unserem Haus ohne ehrenamtliches Engagement ist unvorstellbar – dann kamen mit dem Coronavirus Besuchsbeschränkungen und Kontaktverbot und es musste eine Zwangspause eingelegt werden, zumindest in der unmittelbaren Begleitung.

Insgesamt aber schätzen wir uns glücklich, weil für uns viele Menschen da sind, die für andere da sein wollen, und da sind sie bei uns richtig!

Wir arbeiten eng mit dem ambulanten Hospizdienst des Diakonie-Hospiz-Wannsee zusammen und sind beschenkt mit spontanen Begleitungen am Lebensende und auch Begleitungsarbeit, die schon über lange Jahre kontinuierlich und zuverlässig zu oft sehr engen Freundschaften geführt hat.

Unsere Bewohnerinnen und Bewohner profitieren vom Erleben von Klängen der Tambura, die eine Ehrenamtliche des Hospizdienstes spielt und anwendet.

Wir haben Ehrenamtliche aus der Nachbarschaft, der Gemeinde und aus ehemaligen Angehörigen, die kontinuierlich da sind oder sporadisch gerne für Begleitungen, für das Vorbereiten und Mitgestalten von Festen oder die Erledigung anderer gerade anstehender Aufgaben bereit sind.

Am Ostersonntag konnten sich die uns Anvertrauten über ein kleines Bläserkonzert rund um das Haus erfreuen.

Musik bringen auch Elisa und Felicitas direkt in die Herzen unserer Bewohnerinnen und Bewohner. Mit Schwung spielen Sie mehrmals im Jahr bekannte Volksweisen und Klezmermusik; der Rhythmus steckt zum Klatschen an und zaubert allen ein Strahlen ins Gesicht.

Eine besondere Aktion war die spontane Hilfe von Angehörigen, die die Bepflanzung der Balkonkästen übernommen haben. Mit bester Laune und einem Liedchen auf den Lippen bepflanzten sie an zwei Tagen 94 Kästen. Damit haben sie uns allen und jedem, der bei uns vorbeiläuft, eine große Freude bereitet, denn alles strahlt und blüht.

Wir bedanken uns sehr, für die Treue, die Zuverlässigkeit, die Empathie, das außergewöhnliche Engagement und die Energie und Freude, die uns und allen, die uns anvertraut sind, geschenkt werden und hoffen noch auf viele schöne und neue Begegnungen und Aktionen.


Hier geht es zum Artikel über unser Sommerfest.

Die Band, BLUE RIBBON, hatte viel Spaß, weil die Musik so gut angekommen ist, im Takt geklatscht und viel Beifall, Begeisterungspfiffe und – rufe durch die Luft schwirrten.


 

Unsere Bewohnerinnen und Bewohner in den Grüber-Häusern in Berlin-Zehlendorf freuen sich immer sehr, wenn sie mit einer Rikscha spazieren gefahren werden. Ursprünglich kommt die Idee aus Dänemark. Das Besondere an den Rikschas: Die Kabine ist vorne. So haben die Fahrgäste ungehinderte Sicht auf die Umgebung. Meistens gehen die Fahrten zu Orten, an denen die Seniorinnen und Senioren gelebt haben oder besondere Verbindung verknüpfen. Manchmal geht es auch einfach in einen Park und der Fahrtwind wird genossen. Einrichtungsleiterin Petra Fritzsche war schnell voon der Idee überzeugt und begeistert und freut sich, dieses Angebot in ihrer Einrichtung machen zu können. Die Bewohner haben so das Gefühl gesellschaftlich teilhaben zu können. Und so manch einer genießt die neugierigen Blicke. Die meisten Fahrten dauern zwischen 30 Minuten und zwei Stunden, je nach Wunsch der Fahrgäste. Die Rikscha-Fahrer machen das übrigens alles ehrenamtlich. Natürlich freut sich das Team über fahrfreudige Mitstreiter. Interessierte können sich per E-Mail an rikscha-zehlendorf@gmx.de oder direkt an uns wenden, Ansprechpartnerin ist Petra Fritzsche

Hier gibt es einen Bericht vom Tagesspiegel zu den Rikschafahrten.

Beauftragter für Medizinproduktesicherheit

Einrichtungsleitung

Anja Geserick

Pflegedienstleitung

Christiane Krebs
Fax: 030 845831-638

Wohnbereich eins

Wohnbereich zwei

Wohnbereich drei
  • Heinrich- und Margarete-Grüber-Haus, Berlin-Zehlendorf

    Teltower Damm 124
    14167 Berlin